Komponist / Autor: Xaver Paul Thoma (geb. 1953)
Titel: Musik für Oboe, Viola und Klavier Opus 167 (xpt) (2010/13)
Besetzung: Oboe, Viola, Klavier
Widmung: Ivan Danko und das Hugo Kauder Trio
Vorwort: Xaver Paul Thoma
Ausgabe Art: Partitur und Stimmen mit Stichnotenzeile
Ausgabe: Erstausgabe / First Edition
UA: am 16. Juni 2013 Kirchheim unter Teck, „Hugo Kauder Trio“
Ivan Danko – Oboe, Robert Lakatos – Viola, Ladislav Fanzowitz – Klavier
Dauer: ca. 15 Min.
Veröffentlicht: 2013
Seitenzahl / Format: 27 (17) S. / 23,1x 30,3 cm / geheftet
Sprache: deutsch
Verlag: IKURO Edition
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Die Komposition entstand in einem relativ langen Zeitraum von etwa drei Jahren.
Im Rückblick, nach Abschluss der Partitur am 17. Mai 2013, fallen mir verschiedene Dinge auf, die den äußeren formalen Ablauf betreffen. Für Hörer erklingt das Werk quasi wie in einem durchgehenden Satz, da die drei Abschnitte ohne Pause ineinander übergehen. Die 3-Teiligkeit übernimmt eine wichtige Funktion, manches eher zufällig. Ich will versuchen, an mehreren Punkten darzustellen, was ich damit meine.
• Die Niederschrift der Partitur dauert circa 3 Jahre, wobei zu Beginn nur etwa 30 Takte geschrieben sind. Dann vergehen zweieinhalb Jahre, bis (vom März bis 17. Mai 2013) relativ zügig das ganze Werk mit 311 Takten zum Abschluss gebracht wird. Also – die meiste Zeit findet die Beschäftigung mit der Komposition im Kopf statt, bevor die Niederschrift der restlichen 280 Takte im Frühjahr 2013 erfolgt.
• Die drei Abschnitte (Sätze) sind kopflastig verteilt. Etwa 2/3 der Takte (196) entfallen auf den ersten Abschnitt, während die beiden anderen Sätze (Serenade und Abgesang) etwa den Raum von 1/3 einnehmen (Takt 197 – 311).
• Das Werk ist für drei Musiker konzipiert. Dabei gibt es Motivbildungen, deren Töne sich aus möglichen Buchstaben der 3-Musiker-Namen der Widmungsträger zusammensetzen, dem Komponistennamen, und als 3. Quelle tritt B.A.C.H gegen Ende immer intensiver in Erscheinung.
• Nach dem sehr komplexen 1. Satz wird die „Serenade“ (2. Satz) im Tonsatz wesentlich durchsichtiger und heller. In meiner eigenen Wahrnehmung möchte ich die „Serenade“ in seiner punktuellen Setzung sogar durchaus als „heiter“ bezeichnen, während im linear geführten „Abgesang“ (3. Satz) die Nachdenklichkeit wieder Raum gewinnt.
Xaver Paul Thoma
Uraufführung am 16. Juni 2013 Kirchheim unter Teck,
„Hugo Kauder Trio“
Ivan Danko – Oboe, Robert Lakatos – Viola, Ladislav Fanzowitz – Klavier
Mit fünf Jahren erhielt er den ersten Violinunterricht bei seinem Großvater Karl Thoma, mit zwölf Jahren unternahm er die ersten Kompositionsversuche.
1968 begann er sein Musikstudium in Karlsruhe; sein Violin- und Violalehrer war zunächst Albert Dietrich und später Jörg-Wolfgang Jahn. Musiktheoretische Studien erfolgten bei Roland Weber und Eugen Werner Velte.
Intensives Streichquartettspiel als Bratschist im Wahlquartett (1972 – 1980).
Zunächst festes Mitglied eines Opernorchesters (1973 – 1977, Badische Staatskapelle Karlsruhe), und seit 1977 Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, begann 1977 seine freie Tätigkeit als Bratschist, Pädagoge, und vor allem als Komponist.
In Anerkennung seiner kompositorischen Arbeit wurde ihm 1983 das Niedersächsische Künstlerstipendium und 1984 das Niedersächsische Arbeitsstipendium verliehen. Das Letztere für die Komposition des Bratschenkonzerts opus 34 (xpt).
Nach Jahren der freien Mitarbeit in Orchestern von Hannover, Hamburg und Bremen lebt der Komponist heute in Kirchheim unter Teck, und ist als Bratschist Mitglied des Staatsorchesters Stuttgart.
Im Jahre 2015 umfasst das Werkverzeichnis von Xaver Paul Thoma über einhundertachtzig Werknummern: Kammermusik, Vokalmusik, Orchesterwerke, Instrumental-Konzerte und einige musiktheatralische Werke, zum Beispiel die Oper „Draussen vor der Tür“ nach Wolfgang Borchert (UA 1994 – 1996 in Hannover, Neuinszenierung in Leipzig 1995 – 1998), sowie das abendfüllende Ballett „Kafka“, UA 1997 Staatsoper Hannover.
Neben vielen anderen Auftragswerken – zum Beispiel für Dresden, Freiburg, Augsburg – erhielt Xaver Paul Thoma zur 400-Jahrfeier des Württembergischen Staatsorchesters Stuttgart zwei Aufträge: die Hölderlin-Fragmente (UA 1994 mit Wolfgang Bünten, Tenor – Michael Gielen als Dirigent) und das Joachim Schall gewidmete Violinkonzert „…wie ein zerrissen Saitenspiel“, dessen UA unter dem Dirigat von Philippe Auguin 1995 stattfand.
Nach der Beschäftigung mit Franz Kafka (Ballett 1997) entsteht über zehn Jahre später mit dem Opernprojekt „Milena“ ein weiteres Werk, das inhaltlich eng mit der Person Franz Kafkas verbunden ist.
In letzter Zeit entstanden zwei Kammermusikwerke für den Oboisten Ivan Danko (Musik für Oboe, Viola und Klavier Op. 167 xpt und Trio Nr. 2 für Oboe, Viola und Violoncello Opus 174 xpt). Eine neue Transkription beschäftigte sich mit Robert Schumann und dessen Auseinandersetzung mit Joh. Seb. Bach (6 Fugen über B.A.C.H. für Pedalflügel op. 60). Die doppelchörig gestaltete Partitur (Opus 176 xpt) ist für neun Streichinstrumente gesetzt (zwei Streichquartette mit Kontrabass).
Nach einer Sinfonietta für großes Kammerensemble (Opus 177 xpt) entstanden für den Cellisten Francis Gouton im Jahre 2014 das 2. Konzert für Violoncello und großes Orchester (Op. 178 xpt, UA 18./19.1.2015, Liederhalle Stuttgart) und im Jahre 2015 als kammermusikalischer Nachklang das Solostück „Herbst, Schatten, Erinnerung, Stille“ (Op. 181 xpt, UA 3.12.2015, MuHo Trossingen), das in seinem Beginn die Atmosphäre der verklingenden Schlusstakte des Cellokonzertes in Erinnerung ruft. 2017/18 entstand als Kompositionsauftrag der Staatsoper Stuttgart „425 Jahre Staatsorchester Stuttgart“ die III. Kammersymphonie Op. 186 (xpt) für 18 SpielerInnen.
Ihre Uraufführung fand am 23. Mai 2018 im der Liederhalle Stuttgart statt.
Stand: August 2019