Komponist / Autor: Jonas Khalil (geb. 1983)
Titel: The Cascade Summoning / Strawhead / Fantasia Bachiana
Besetzung: Gitarre Solo
Herausgeber / Fingersätze: Jonas Khalil
Vor-/Grußwort: Jonas Khalil
Ausgabe: Erstausgabe / First Edition
Schwierigkeit: mittel - schwer
Veröffentlicht: 2023
Seitenzahl / Format: 9 S. / 23,1x 30,3 cm / geheftet
Sprache: deutsch/englisch
Verlag: IKURO Edition
Bestell-Nr.: IKURO 200410
23,00 € *
* inkl. gesetzlicher MwSt.
THE CASCADE SUMMONING 2013 brachten wir mit meiner Band Sacred Steel ein Album namens „The Bloodshed Summoning“ heraus, welches unter durchaus holprigen Umständen entstand. Der Titelsong beginnt mit einem Gitarrenintro, das ich auf einem Akkord aufbaue der es mir wohl nachhaltig „angetan“ hat. So hat mich dieser Akkord gleich zu einem ganzen Stück inspiriert, welches ich recht minimalistisch gehalten habe (es ändert sich teilweise nur ein Ton pro Takt) und dadurch diesen Kaskaden-artigen, fließenden Charakter bekommt. Es ist das erste Stück, bei dem ich die tiefe E-Saite eine kleine Terz tiefer auf Cis stimme, so ergibt sich zwischen 5. und 6. Saite eine Erweiterung von Quarte zu kleiner Sexte. Übrigens, zu diesem Stück gibt es ein sehr gelungenes Video, zu sehen bei „Open Strings Berlin“. In 2013 we released an album called »The Bloodshed Summoning« with my band Sacred Steel, which came about under quite bumpy circumstances. The title track begins with a guitar intro, which I build on a sound that I would maybe refer to as my favorite chord. So this chord immediately inspired me to create a whole piece, which I kept quite minimalistic (sometimes only one note changes per bar) and therfore got this cascade-like, flowing character. It is the first piece I am tuning down the low E-string to C#, thus creating a flat six between 5th and 6th string. By the way, there is a nicely done video for this piece, which can be seen at “Open Strings Berlin” STRAWHEAD Strawhead habe ich ein klassisches Lied-Schema zugrunde gelegt, welches dem Stück zu seiner Eingängigkeit verhilft: Anfang und Schluss bilden die musikalische Klammer, dazwischen wird das Strophe-Refrain-Schema von einem von Progressive Metal-Bands wie „Animals as Leaders“ oder „Periphery“ inspirierten Mittelteil aufgebrochen. Entstanden ist das Stück in einer sehr turbulenten Zeit, in der es nicht einfach war einen klaren Kopf zu behalten und man daher eher in seinem „Strohkopf“ gefangen war. Die Situation gipfelte schließlich zwei Monate später im ersten Corona-Lockdown. Als zumindest ungewöhnlich lässt sich die Stimmung der Gitarre beschreiben, zwischen A- und D-Saite, bzw. h- und e-Saite ergibt sich nun eine große Terz. Der besseren Spielbarkeit wegen haben wir das Stück so notiert, wie man es auf einer Gitarre spielen würde bei der nur die 6. Saite auf D gestimmt wird. I based Strawhead on a classic song scheme, which helps the piece to be catchy: the beginning and end form the musical bracket, in between the verserefrain scheme is broken up by a middle section inspired by progressive metal bands like »Animals as Leaders« or „Periphery“. The piece was created in a very turbulent time, in which it wasn‘t easy to keep a clear head and one was therefore caught in a »straw head«. The situation finally culminated two months later in the first corona lockdown. The tuning of the guitar can be described as at least unusual, between the A and D strings, or the B and E strings, there is now a major third. For better playability, we notated the piece as you would play it on a guitar with only the 6th string tuned to D. FANTASIA BACHIANA An diese Fantasie ging ich ganz anders heran als üblich: mit Stift und Notenpapier. Normalerweise suche mithilfe meines Instruments nach Klängen, hier habe ich einfach angefangen eine Melodie aufzuschreiben und habe nach und nach die anderen Stimmen ergänzt. So entstanden zwei 8-taktige, klanglich recht barocke Choral-förmige Perioden. Danach entwickelt sich das Stück jedoch in eine andere, mehr „Khalilesque“ Richtung. Als ich es als Zugabe bei einem Konzert spielte meinte ein Freund und geschätzter Kollege, das Thema sei doch Bach - und tatsächlich: die Anfangsmelodie ist sehr nah am bachschen Choral „Wie soll ich dich empfangen“ aus dem Weihnachtsoratorium, das ich als 13-jähriger im Chor gesungen habe. I approached this fantasy in a completely different way than I normally do: with a pen and music paper. I usually search for sounds using my instrument, here I just started writing down a melody and gradually added the other voices. This resulted in two 8-bar chorale-like periods with a fairly baroque sound. After that, however, the piece develops in a different, more „Khalilesque“ direction. When I played it as an encore at a concert, a friend and esteemed colleague said that the theme was Bach after all - and indeed: the opening melody is very close to Bach‘s chorale „Wie soll ich dich empfangen« from the Christmas oratorio that I sang in a choir when I was 13 years old. Jonas Khalil, im April 2023
