Xaver Paul Thoma
Vorwort zur Romanze in E-Dur (1932) für Violine und Klavier von Karl Thoma (1890 – 1978)

In der vorliegenden Handschrift der Romanze in E-Dur für Violine und Klavier von Karl Thoma ist als Abschlussdatum mit Tinte der 12. November 1932 vermerkt. Zu dieser Zeit war mein Großvater Stadtmusikdirektor in Kirchheim / Teck. Diesen Posten versah er seit 1925, und damit verbunden war die Leitung der Stadtkapelle und die Ausbildung des Bläsernachwuchses.

Karl Thoma war aber auch ein exzellenter Violinspieler und leitete in den Jahren nach dem ersten Weltkrieg mehrere Kurkapellen, zuletzt hatte er ab 1922 die Direktion des Kurorchesters „Überlingen“ inne. Es war üblich, das Orchester vom 1. Violinpult aus zu leiten. Als Konzertmeister hatte er sehr oft große Violinsoli zu bewältigen.

In seinen späteren Kirchheimer Jahren war er zusammen mit seiner Ehefrau, der Pianistin Elise Thoma (geb. Reinmuth) kammermusikalisch sehr aktiv. Nicht nur reine Kammermusikkonzerte wollten programmatisch gestaltet sein – sehr oft wurde das Duo auch zu festlichen Feiern im privaten Kreis engagiert. Für solche Zwecke hat mein Großvater etliche solcher Piècen komponiert, die – unterhaltsam, aber nicht anspruchslos – vom Publikum doch eine gewisse Aufmerksamkeit forderten.