Komponist / Autor: Xaver Paul Thoma (geb. 1953)
Titel: Trio Nr. 2 für Oboe, Viola, Violoncello Op. 174 (xpt) (2012/13)
Besetzung: Oboe, Viola, Violoncello
Widmung: Komponiert für die Kammerkonzertreihe des Staatsorchesters Stuttgart
Vorwort: Xaver Paul Thoma
Ausgabe Art: 3 Spielpartituren
Ausgabe: Erstausgabe / First Edition
UA: am 13. März 2013, Stuttgart, Liederhalle (Mozartsaal)
Ivan Danko – Oboe, Xaver Paul Thoma – Viola, Zoltan Paulich – Violoncello
Dauer: ca. 20 Min.
Veröffentlicht: 2013
Seitenzahl / Format: je 20 S. / 23,1x 30,3 cm / geheftet
Sprache: deutsch
Verlag: IKURO Edition
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Die Vorgeschichte zum Trio Nr. 2 ist das Trio Nr. 1 für Oboe, Viola und Violoncello, das im Jahre 1974 entstand. Die instrumentale Besetzung erinnert mich an eine schöne Wanderung in dem nahe Karlsruhe gelegenen Albtal, die ich mit einem befreundeten Oboisten am 3. Februar 1974 in winterlicher Landschaft und angeregter Unterhaltung unternommen hatte. Ich weiß noch sehr genau, dass ich mir nach der spätabendlichen Rückkehr in meine Studentenbude einen Tee gemacht, und mit großer Lust die ersten
Takte eines Trios für Oboe, Viola und Violoncello aufs Notenpapier geschrieben habe. Das im April 1974 beendete 3-sätzige Werk hat dann die Opuszahl 8 erhalten.
Ortswechsel. – – – Stuttgart im Jahre 2012.
In der Planung ist ein Konzert anlässlich meines
60. Geburtstags (Februar 2013) in der Kammermusikreihe des Württembergischen Staatsorchesters Stuttgart. Dramaturg Patrick Hahn regt ein Doppelporträt an: Neben Kompositionen von mir sollen in diesem Konzert auch Werke eines anderen Komponisten meiner Wahl erklingen. Ich schlage Max Reger vor, der mein Komponieren in einigen meiner Studienjahre sehr beeinflusst hat. Und dies ist unüberhörbar die Zeit, in der mein erstes Oboentrio opus 8 entstanden ist.
Nun schließt sich nahezu 40 Jahre später der Kreis mit einem neuen Werk, das die gleiche Besetzung hat. Die Niederschrift der Partitur des Oboentrios Nr. 2 op. 174 datiert vom November 2012 bis Januar 2013. Das Trio besteht aus nur einem Satz, gleichwohl sind deutlich drei Abschnitte zu erkennen.
Der erste Teil ist etwas unruhig und dominiert von mehreren Tempowechseln. Der mittlere Abschnitt entpuppt sich als Kadenz für die Oboe allein, während im dritten Teil die beiden Streichinstrumente sehr oft eine fahle Klangfläche unter den Part der Oboe legen.
Insgesamt hat das Trio Nr. 2 ein eher ruhiges Zeitmaß.
Xaver Paul Thoma
Kirchheim / Teck, im Februar 2013
Uraufführung am 13. März 2013, Stuttgart, Liederhalle (Mozartsaal)
Ivan Danko – Oboe, Xaver Paul Thoma – Viola, Zoltan Paulich – Violoncello
Mit fünf Jahren erhielt er den ersten Violinunterricht bei seinem Großvater Karl Thoma, mit zwölf Jahren unternahm er die ersten Kompositionsversuche.
1968 begann er sein Musikstudium in Karlsruhe; sein Violin- und Violalehrer war zunächst Albert Dietrich und später Jörg-Wolfgang Jahn. Musiktheoretische Studien erfolgten bei Roland Weber und Eugen Werner Velte.
Intensives Streichquartettspiel als Bratschist im Wahlquartett (1972 – 1980).
Zunächst festes Mitglied eines Opernorchesters (1973 – 1977, Badische Staatskapelle Karlsruhe), und seit 1977 Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, begann 1977 seine freie Tätigkeit als Bratschist, Pädagoge, und vor allem als Komponist.
In Anerkennung seiner kompositorischen Arbeit wurde ihm 1983 das Niedersächsische Künstlerstipendium und 1984 das Niedersächsische Arbeitsstipendium verliehen. Das Letztere für die Komposition des Bratschenkonzerts opus 34 (xpt).
Nach Jahren der freien Mitarbeit in Orchestern von Hannover, Hamburg und Bremen lebt der Komponist heute in Kirchheim unter Teck. Bis zum Jahre 2019 war er als Bratschist Mitglied des Staatsorchesters Stuttgart.
Im Jahre 2021 umfasst das Werkverzeichnis von Xaver Paul Thoma über einhundertneunzig Werknummern: Kammermusik, Vokalmusik, Orchesterwerke, Instrumental-Konzerte und einige musiktheatralische Werke, zum Beispiel die Oper „Draussen vor der Tür“ nach Wolfgang Borchert (UA 1994 – 1996 in Hannover, Neuinszenierung in Leipzig 1995 – 1998), sowie das abendfüllende Ballett „Kafka“, UA 1997 Staatsoper Hannover.
Neben vielen anderen Auftragswerken – zum Beispiel für Dresden, Freiburg, Augsburg – erhielt Xaver Paul Thoma zur 400-Jahrfeier des Württembergischen Staatsorchesters Stuttgart zwei Aufträge: die Hölderlin-Fragmente (UA 1994 mit Wolfgang Bünten, Tenor – Michael Gielen als Dirigent) und das Joachim Schall gewidmete Violinkonzert „…wie ein zerrissen Saitenspiel“, dessen UA unter dem Dirigat von Philippe Auguin 1995 stattfand.
Nach der Beschäftigung mit Franz Kafka (Ballett 1997) entsteht über zehn Jahre später mit dem Opernprojekt „Milena“ ein weiteres Werk, das inhaltlich eng mit der Person Franz Kafkas verbunden ist.
In den letzten Jahren entstanden zwei Kammermusikwerke für den Oboisten Ivan Danko (Musik für Oboe, Viola und Klavier Op. 167 xpt und Trio Nr. 2 für Oboe, Viola und Violoncello Opus 174 xpt). Eine neue Transkription beschäftigte sich mit Robert Schumann und dessen Auseinandersetzung mit Joh. Seb. Bach (6 Fugen über B.A.C.H. für Pedalflügel op. 60). Die doppelchörig gestaltete Partitur (Opus 176 xpt) ist für neun Streichinstrumente gesetzt (zwei Streichquartette mit Kontrabass).
Nach einer Sinfonietta für großes Kammerensemble (Opus 177 xpt) entstanden für den Cellisten Francis Gouton im Jahre 2014 das 2. Konzert für Violoncello und großes Orchester (Op. 178 xpt, UA 18./19.1.2015, Liederhalle Stuttgart) und im Jahre 2015 als kammermusikalischer Nachklang das Solostück „Herbst, Schatten, Erinnerung, Stille“ (Op. 181 xpt, UA 3.12.2015, MuHo Trossingen), das in seinem Beginn die Atmosphäre der verklingenden Schlusstakte des Cellokonzertes in Erinnerung ruft. 2017/18 entstand als Kompositionsauftrag der Staatsoper Stuttgart „425 Jahre Staatsorchester Stuttgart“ die III. Kammersymphonie Op. 186 (xpt) für 18 SpielerInnen.
Ihre Uraufführung fand am 23. Mai 2018 im der Liederhalle Stuttgart statt.
Stand: Januar 2021