Bearbeiter: Xaver Paul Thoma (geb. 1953)
Titel: Kinderlieder aus Japan in freier Bearbeitung für zwei Violinen (Heft I)
Besetzung: 2 Violinen
Vorwort / Grußwort: Xaver Paul Thoma und Roland Heuer
Illustrationen: Martin Bieber, Stuttgart
Ausgabe Art: Spielpartitur (mit Texten über Komponisten und Textdichter)
Ausgabe: Erstausgabe / First Edition
Schwierigkeit: leicht – mittel
Veröffentlicht: 2011
Seitenzahl / Format: 45 S. / 23,1x 30,3 cm / geheftet
Sprache: deutsch
Verlag: IKURO Edition
Bestell-Nr.: IKURO 100501
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Die Gestaltung der vorgegebenen Melodien ist äußerst vielfältig. Einfache Harmonisierung der Begleitstimme, dann auch wieder kontrapunktisch eingesetzte Rhythmen und angereicherte Harmonik. Bei einigen Liedern wird den Violinspielern und -spielerinnen überraschende Virtuosität abgefordert.
Vermehrt im zweiten Heft finden sich auch durchkomponierte Strophenlieder, die den literarischen Inhalt der Texte musikalisch übersetzen und so mit Witz, Dramatik und Melancholie auf kleinstem Raum abgeschlossene Stimmungsbilder zaubern.
Angeregt wurde diese Arbeit durch meinen Verleger, den Geiger Roland Heuer und seiner japanischen Ehefrau, der Geigerin Ikuko Nishida-Heuer.
Xaver Paul Thoma
24.12.2011
2. KAGOME KAGOME / Kinder Ratespiel
3. KUTSU GA NARU / Die klingenden Schuhe
4. KONO MICHI / Dieser Weg
5. SAKURA / Kirschblüte
6. SUZUME NO GAKKOU / Die Spatzenschule
7. SHIKARARETE / Das gescholtene Kind
8. ZOUSAN / Der Elefant
9. TERU TERU BOZU / Das Schönwetterpüppchen
10. SHOJOJI NO TANUKI-BAYASHI / Tanuki-Tanzlied im Shojoji-Tempel
11. ZUI ZUI ZUKKOROBASHI / Das Kinder-Ratespiel-Lied
12. CHIISAI AKI MITSUKETA / Zeichen des Herbstes
13. TSUKI NO SABAKU / Die Wüste im Mondschein
14. UMI / Das Meer
15. DOJOKKO FUNAKKO / Die Schmerle, der Karpfen
16. YUUYAKE KOYAKE / Abendrot
17. YUUHI / Abendsonne
18. OBOROZUKI-YO / Der verschleierte Mond
19. AMEHURI OTSUKI / Der Mond im Regen
20. USAGI / Der Hase
21. URESHII HINA-MATSURI / Fröhliches Mädchenfest
22. KOI-NOBORI / Karpfenfahnen
23. MURA NO KAJIYA / Der Dorfschmied
24. TE WO TATAKIMASHOU / Hände klatschen!
25. HANAYOME NINGYO / Die Brautpuppe
Schott Musikpädagogik – Rezension zu „Kinderlieder aus Japan“ Heft I
(2012 von Katharina Bradler) [ Link öffnet in neuem Fenster ]
Mit fünf Jahren erhielt er den ersten Violinunterricht bei seinem Großvater Karl Thoma, mit zwölf Jahren unternahm er die ersten Kompositionsversuche.
1968 begann er sein Musikstudium in Karlsruhe; sein Violin- und Violalehrer war zunächst Albert Dietrich und später Jörg-Wolfgang Jahn. Musiktheoretische Studien erfolgten bei Roland Weber und Eugen Werner Velte.
Intensives Streichquartettspiel als Bratschist im Wahlquartett (1972 – 1980).
Zunächst festes Mitglied eines Opernorchesters (1973 – 1977, Badische Staatskapelle Karlsruhe), und seit 1977 Mitglied des Bayreuther Festspielorchesters, begann 1977 seine freie Tätigkeit als Bratschist, Pädagoge, und vor allem als Komponist.
In Anerkennung seiner kompositorischen Arbeit wurde ihm 1983 das Niedersächsische Künstlerstipendium und 1984 das Niedersächsische Arbeitsstipendium verliehen. Das Letztere für die Komposition des Bratschenkonzerts opus 34 (xpt).
Nach Jahren der freien Mitarbeit in Orchestern von Hannover, Hamburg und Bremen lebt der Komponist heute in Kirchheim unter Teck. Bis zum Jahre 2019 war er als Bratschist Mitglied des Staatsorchesters Stuttgart.
Im Jahre 2021 umfasst das Werkverzeichnis von Xaver Paul Thoma über einhundertneunzig Werknummern: Kammermusik, Vokalmusik, Orchesterwerke, Instrumental-Konzerte und einige musiktheatralische Werke, zum Beispiel die Oper „Draussen vor der Tür“ nach Wolfgang Borchert (UA 1994 – 1996 in Hannover, Neuinszenierung in Leipzig 1995 – 1998), sowie das abendfüllende Ballett „Kafka“, UA 1997 Staatsoper Hannover.
Neben vielen anderen Auftragswerken – zum Beispiel für Dresden, Freiburg, Augsburg – erhielt Xaver Paul Thoma zur 400-Jahrfeier des Württembergischen Staatsorchesters Stuttgart zwei Aufträge: die Hölderlin-Fragmente (UA 1994 mit Wolfgang Bünten, Tenor – Michael Gielen als Dirigent) und das Joachim Schall gewidmete Violinkonzert „…wie ein zerrissen Saitenspiel“, dessen UA unter dem Dirigat von Philippe Auguin 1995 stattfand.
Nach der Beschäftigung mit Franz Kafka (Ballett 1997) entsteht über zehn Jahre später mit dem Opernprojekt „Milena“ ein weiteres Werk, das inhaltlich eng mit der Person Franz Kafkas verbunden ist.
In den letzten Jahren entstanden zwei Kammermusikwerke für den Oboisten Ivan Danko (Musik für Oboe, Viola und Klavier Op. 167 xpt und Trio Nr. 2 für Oboe, Viola und Violoncello Opus 174 xpt). Eine neue Transkription beschäftigte sich mit Robert Schumann und dessen Auseinandersetzung mit Joh. Seb. Bach (6 Fugen über B.A.C.H. für Pedalflügel op. 60). Die doppelchörig gestaltete Partitur (Opus 176 xpt) ist für neun Streichinstrumente gesetzt (zwei Streichquartette mit Kontrabass).
Nach einer Sinfonietta für großes Kammerensemble (Opus 177 xpt) entstanden für den Cellisten Francis Gouton im Jahre 2014 das 2. Konzert für Violoncello und großes Orchester (Op. 178 xpt, UA 18./19.1.2015, Liederhalle Stuttgart) und im Jahre 2015 als kammermusikalischer Nachklang das Solostück „Herbst, Schatten, Erinnerung, Stille“ (Op. 181 xpt, UA 3.12.2015, MuHo Trossingen), das in seinem Beginn die Atmosphäre der verklingenden Schlusstakte des Cellokonzertes in Erinnerung ruft. 2017/18 entstand als Kompositionsauftrag der Staatsoper Stuttgart „425 Jahre Staatsorchester Stuttgart“ die III. Kammersymphonie Op. 186 (xpt) für 18 SpielerInnen.
Ihre Uraufführung fand am 23. Mai 2018 im der Liederhalle Stuttgart statt.
Stand: Januar 2021