Komponist / Autor: Xaver Paul Thoma (geb. 1953)
Titel: „Briefe an…“ 25 Fantasien für Bratsche Solo, Op. 193 (xpt)
Besetzung: Viola Solo
Widmung: Liebenswerten Kolleginnen und Kollegen
Vor-/Grußwort: Xaver Paul Thoma
Ausgabe Art: Spielpartitur
Ausgabe: Erstausgabe / First Edition
Dauer: jeweils ca. 5 Min.
Schwierigkeit: mittel – schwer
Veröffentlicht: 2021
Seitenzahl / Format: 48 S. / 23,1 x 30,3 cm / geheftet
Sprache: deutsch
Verlag: IKURO Edition
Bestell-Nr.: IKURO 200818
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Briefe an…
25 Fantasien für Bratsche Solo
Normalerweise werden Briefe mit Worten und Buchstaben geschrieben. Doch diese Briefe haben geschriebene Musik zum Inhalt: Mitteilungen an langjährige, liebe Kolleginnen und Kollegen, die meinen Musiker-Alltag bratschend, musizierend oder menschlich im privaten Umgang bereichert haben. Sie sind aus verschiedenen Orchestern im großen Sammelbecken des »Bayreuther Festspielorchesters« zusammengekommen, oder aus meinen Heimat-Orchestern, der »Badischen Staatskapelle Karlsruhe« und dem »Staatsorchester Stuttgart«, sowie Interpreten meiner Kompositionen. Kurz gesagt, mir wichtige und werte Menschen. Davon gibt es aber noch viel mehr, sodass es sicher bald einen zweiten Band mit musikalischen Briefen geben wird.
Jeder Brief versucht Eigenheiten des Empfängers darzustellen, und gewinnt als Basis-Motiv Töne und Intervalle aus den Buchstaben des Namens. Musikalische Zitate deuten oft die Vorlieben des Empfängers oder der Empfängerin an.
Die Frage der Reihenfolge hat mir etwas Kopfzerbrechen bereitet. Die Möglichkeit, nach dem Alphabet vorzugehen, dem Kompositionsdatum, oder dem Geburtsdatum der Empfänger zu folgen, hat mich auch nicht befriedigt, sodass ich die Reihenfolge nach meinem musikalischen Empfinden gestaltet habe: Es musste abwechslungsreich sein. Lediglich der Älteste der geschriebenen »Briefe« sollte die Serie eröffnen. Er stammt aus dem Jahre 2018 und hat mich jetzt, zwei Jahre später, auf die Idee gebracht, diese Sammlung zusammenzustellen. Ganz bewusst wollte ich diese Stücke nicht »Capricen« oder »Etüden« nennen, obwohl die vielfältigsten technischen Problemstellungen in den 25 Briefen angerissen werden.
Eine weitere, für mich persönlich wichtige Sache möchte ich hinzufügen: Leider sind einige der Widmungsträger bereits verstorben. Ihrer gedenke ich »in memoriam«.
Zum Schluss möchte ich noch einen kleinen, privaten Spaß offenlegen: Interpreten meiner Kompositionen haben sich schon öfters über meine Vorliebe für den großzügigen Gebrauch von Vor- und Versetzungszeichen und enharmonischen Notationen ausgelassen. Deshalb habe ich nun einen »Brief« vollkommen ohne Vorzeichen komponiert. Aber wie so oft, geht es auch hier nicht ohne eine kleine Ausnahme: Es gibt zwei Trillertöne, für die ich ein Kreuz als Vorzeichen brauchte. Da ich es niemandem zumuten wollte, ein Werk »ohne« Vorzeichen zu spielen, habe ich diesen Brief an mich selbst geschickt – siehe den »Brief an Paul«.
Xaver Paul Thoma, im Januar 2021