Bernhard Molique
(Wilhelm Bernhard Molik)
Der am 7. Oktober 1802 in Nürnberg als Sohn eines elsässischen Stadtmusikanten geborene Wilhelm Bernhard Molik (Molique) gab bereits als Sechsjähriger sein erstes öffentliches Konzert mit der Geige. Der berühmte Komponist und Geiger Louis Spohr, der 1815 zu einem Gastspiel in Nürnberg weilte, gab dem 13jährigen vermutlich einige Geigenstunden. Im darauf folgenden Jahr begann Bernhard Molik sein Violinstudium beim italienischen Geigenvirtuosen Pietro Rovelli, Konzertmeister der königlichen Hofkapelle in München.
1817 erhielt der junge Geiger eine Anstellung im Theater an der Wien, drei Jahre später übernahm er als Nachfolger seines ehemaligen Lehrers Rovelli, die Position des Konzertmeisters in der Münchener Hofkapelle.
1826 wurde er an das Hoftheater in Stuttgart berufen, wo er mehr als zwei Jahrzehnte als Konzertmeister, königlicher Musikdirektor und Orchesterleiter, Komponist und Pädagoge tätig war. 1829 ließ er seinen Namen im Taufregister von Molik zu Molique ändern. Konzertreisen führten ihn während seiner Stuttgarter Zeit durch ganz Europa.
Große Erfolge feierte Molique als Virtuose und Komponist vor allem in England, wohin er im Jahre 1849 übersiedelte und 1861 zum Professor für Komposition an die Royal Academy of music berufen wurde. Ein Kopfleiden zwang ihn 1866, sich vom Konzertpodium zurückzuziehen. Er kehrte nach Deutschland zurück und verbrachte die letzten beiden Jahre seines Lebens in Cannstatt bei Stuttgart, wo er am 10. Mai 1869 verstarb.
Bernhard Molique war nicht nur ein bedeutender Geiger und Kammermusiker seiner Zeit, sondern auch ein fleißiger Komponist, wie seine zahlreich hinterlassenen Werke belegen: Ein Oratorium, eine Messe, sechs Violinkonzerte, ein Cello-, ein Flöten- und ein Oboenkonzert, drei Duos für Violine und Klavier, acht Streichquartette, zwei Klaviertrios, das vorliegende Flötenquintett, ein Klavierquartett und vieles mehr.